Know-how Bericht Nr. 3 - Die drei Hauptursachen für unscharfe Bilder

Wieso habe ich das bloss nicht früher gewusst…

 
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Mach dir keine Sorgen, ich halte mein Wort und du hast natürlich absolut Recht! 👉 ich habe dir versprochen, dass es beim heutigen Beitrag so richtig SCHARF wird!

 
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NEIN, nicht soo scharf 🙈 und wenn du jetzt noch Hunger hast und dir kulinarische Gedanken vorschweben, habe ich dich immer noch nicht dort, wo ich dich eigentlich haben will 😅 Wenn wir aber schon beim Thema sind, schau unbedingt hier vorbei; da findest du deinen Chili ganz bestimmt - toll was uns die Digitalisierung alles ermöglicht, nicht?

Nun aber zum eigentlichen Inhalt: Schade und ärgerlich ist es, wenn man einen speziellen Moment bildlich festhalten will und zu Hause am Computer feststellt, dass das Bild unscharf ist. Obwohl heutzutage mit Photoshop und anderen Programmen viel korrigiert werden kann, kann ein unscharfes Bild nicht mehr plötzlich scharf gemacht werden. Wir wollen die Problematik lieber gleich an den Wurzeln packen. Gerne zeige ich dir heute was die drei Hauptursachen dieses Problems sind und wie du dagegen vorgehen kannst.

Die drei Hauptursachen für unscharfe Bilder

  1. Eine zu lange Verschlusszeit

  2. Der Autofokus steht nicht am richtigen Ort (nicht auf dem Motiv)

  3. Falscher Autofokusmodus (bei veränderter Distanz zum Motiv)

1. ) VERSCHLUSSZEIT

 
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Die wohl häufigste Ursache für unscharfe Bilder ist eine zu lange Verschlusszeit. Die Verschlusszeit sollte daher immer an der Geschwindigkeit deines Motivs (oder auch deiner Bewegung) angepasst werden.

Merke zudem:
▶ je länger die Brennweite, desto kürzer muss die Verschlusszeit sein, um nicht zu verwackeln
▶ mit einem Bildstabilisator (i.d.R. im Objektiv) kann die Verschlusszeit verlängert werden

Es gibt eine grobe Faustregel für Fotos aus der Hand:

  • 50mm Brennweite =   1/50 Verschlusszeit

  • 100mm Brennweite   =   1/100 Verschlusszeit

  • 200mm Brennweite =   1/200 Verschlusszeit

▶ Bei längeren Verschlusszeiten kommt ein Stativ zum Einsatz.

MEIN TIPP: Am besten probierst du’s aus, damit du herausfindest, bis zu welcher Verschlusszeit du noch aus der Hand fotografieren kannst und ab wann das Bild verwackelt (natürlich auch in Kombination mit der Brennweite). Die Verschlusszeit kann natürlich auch kreativ eingesetzt werden 😉.

 
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2.) AUTOFOKUS BEREICH
Ein Foto sollte grundlegend möglichst scharf sein, zumindest dort wo man es gerne scharf haben möchte. Aber wie fokussierst du eigentlich und welche verschiedenen Modi stehen dir als Hilfe zur Verfügung?

Grundsätzlich gilt: Wenn der Autofokus und dazu die automatische Messfeldwahl aktiviert sind, fokussiert die Kamera immer auf das der Kamera am nächsten stehende Objekt.

 
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Mit der automatischen Messfeldwahl wird die Kamera nie auf das Kaninchen scharf stellen.

Mit der automatischen Messfeldwahl wird die Kamera nie auf das Kaninchen scharf stellen.

Du kannst jedoch ganz einfach selber wählen auf was resp. wo du fokussieren möchtest (immer empfehlenswert).

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Bei Touchdisplays geht dies oft ganz einfach durch tippen auf die gewünschte Stelle im Bild. Sobald man jedoch durch den Sucher schaut muss der Fokusbereich definiert/angepasst werden.

Kurzer Zwischenhalt: Wie fokussiere ich denn eigentlich richtig?

Wenn du mit deinem Finger auf den Auslöser drückst, merkst du, dass du ihn einerseits ganz aber auch nur halb durchdrücken kannst. Meistens ertönt ein Piepen, wenn die Kamera fokussiert und du siehst auch direkt im Bild, wie sie auf einen bestimmten Bereich (hoffentlich den von dir beabsichtigten😉) scharf stellt.


3.) AUTOFOKUS MODI

Die gängigsten Modi sind der Auto Focus Single (AFS) und der Auto Focus Continuous (AFC). Es gibt oft noch ein dritter Modus, der eine Mischform von beiden aber aus meiner Sicht nicht wirklich nützlich ist. Mit dem AFS fokussiert die Kamera beim halben Durchdrücken des Auslösers das gewählte Motiv an und hält diesen Fokus so lange, bis du neu fokussierst oder eben das Foto machst. Beim AFC-Modus verfolgt die Kamera das Motiv und versucht auch eine Veränderung der Entfernung direkt zu kompensieren. Neuere Kameras haben sogar eine Tracking-Funktion, bei der das Motiv immer wieder neu gefunden wird, sobald sich der Bildausschnitt verändert (Gesicht-, Personen, Tier-Tracking usw.).

MEIN TIPP: Wenn der Verwendung des Autofokus, empfehle ich dir für stehende Objekte wie z.B. Landschafts- und Gebäudefotos die Single-Servo-Funktion und bei Bilder mit Bewegung, wie z.B. bei der Tier- oder Sportfotografie, die Continuous-Servo-Funktion.

Auto Focus Single (AFS): stehendes Motiv

Auto Focus Single (AFS): stehendes Motiv

Auto Focus Continuous (AFC): Bewegendes Motiv

Auto Focus Continuous (AFC): Bewegendes Motiv


Je nachdem was ich fotografieren will, kann und muss ich meine Kamera unterstützen, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Kleine Anpassungen können also bereits ausschlaggebend für dein nächstes scharfes Bild sein.


ABER auch hier gilt:

 
Übung macht den Meister
 

Mit diesem Beitrag wirst du hoffentlich wieder etwas “Stoff” zum Üben und Ausprobieren haben. Falls etwas nicht funktionieren oder noch unklar sein sollte, darfst du unten in den Kommentaren gerne deine Fragen stellen😊


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